9. Juni 2008

Wir machen jetzt in Qualität

von Nicolas Kittner

Gibt ja schon genug schlechte Qualität - deswegen gibt es seit einer Woche The Quality Blog.

TheQualityBlog5.jpg

100 Tage, 100 Beiträge.Wir schreiben einen Beitrag pro Tag, auch am Wochenende und auch wenn draußen die Sonne scheint. Und am 100. Tag wird die Diskussion in die reale Welt, auf die Messe Zukunft Personal, verlagert. Thematisch gibt es weder Grenzen noch Vorgaben, lediglich das Thema Qualität steht bei jedem Artikel im Vordergrund.

Wird spannend. Wer sich an der Diskussion beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen.

29. April 2008

Blogger gesucht

von Nicolas Kittner

Mal was in eigener Sache:

Zusammen mit eventlabs und ZWOGEE suchen wir für eine Kampagne, die im Mai startet, einen Blogger. Ist ein ziemlich spannendes Projekt für die Marke Southern Comfort und es wird vergütet. Hier die Einzelheiten:

Es geht um eine Kommunikationskampagne für die Marke Southern Comfort. Kern der Kampagne ist die Entwicklung drei temporärer Bars (für je ca. vier Wochen) in Hamburg (Oktober), Köln (November) und Frankfurt (Dezember). Diese Bars werden von der betreuenden Eventagentur eventlabs in Zusammenarbeit mit drei jungen Event Managern, die sich extra für diesen Job bewerben können, ausgerichtet. Das bedeutet, das Team wird nicht ausschließlich aus Gastro-Profis bestehen, sondern aus interessierten Personen, die Lust haben mit uns ein solches Event umzusetzen und sich im Vorfeld der Eventreihe bewerben können. Es geht dabei vor allem um den Team-Gedanken und um die Idee, Konzept und Programm der Bar gemeinsam zu entwickeln, anstatt nur umzusetzen, was die Marke bzw. das Unternehmen vorgibt. Im Grunde ist es User Generated Content, nur diesmal offline!

Das gesamte Projekt soll von Anfang an von einem Redakteur, einer Art Reporter, begleitet und journalistisch aufbereitet werden. Dazu steht auf der Kampagnenwebsite ein redaktioneller Bereich - ähnlich einem Blog - zur Verfügung. Wir suchen keinen erfahrenen Journalisten, sondern einen interessierten Blogger, der mit dem Medium Internet vertraut ist, fotografieren kann und Lust hat, ein wirklich spannendes Projekt zusammen mit den Agenturen, dem Kunden und dem Eventteam zu begleiten. Inhaltlich wird es darum gehen, die einzelnen Personen vorzustellen und die Entstehung der Bars in allen Phasen mit prägnanten und unterhaltsamen Texten zu begleiten.

Der Blogger muss kein professioneller Fotograf sein, aber seine Texte mit informativen Bildern und lustigen Snapshots illustrieren. Die Fotos werden von ihm mit einer Digicam selbst aufgenommen und hochgeladen. Ein visuelles Interesse und ein fotografisches Basisknowhow sind von daher unerlässlich.

Was liegt also näher als einen Blogger für dieses Projekt zu suchen? Der Redakteur wird das Projekt von Anfang an begleiten und in der Eventzeit ab Oktober am intensivsten involviert sein. Wichtig ist: es handelt sich um redaktionelle Arbeit für eine globale Marke (noch dazu im rechtlich immer etwas heiklen Bereich der alkoholischen Getränke), nicht um ein privates Blog.

Für die Arbeit erhält der Redakteur pauschal 5000 Euro. In den ersten Wochen wird er sich in das Projekt einarbeiten und mit den Agenturen und dem Kunden sprechen. Die redaktionelle Arbeit startet mit dem Launch der Website Ende Mai.

Sowohl die Internetagentur ZWOGEE als auch die Leadagentur eventlabs sitzen in Hamburg. Eine räumliche Nähe ist also nötig, da besonders in der Planungsphase von Mai bis September die meiste Arbeit in Hamburg entsteht.

Alle Interessenten können gern eine E-Mail an soco(at)zwogee.de schicken, wir benötigen lediglich ein paar Eckdaten wie Name, Alter und Beruf sowie einen Link auf ihren Blog.

Hier noch mal die aktuelle Pressemitteilung als PDF: SoCo_Limelight_PM.pdf
Weitere Fragen beantworte ich natürlich auch gerne unter soco(at)zwogee.de.

27. April 2008

Guerilla Gardening

von Nicolas Kittner

Öko machen ja alle zur Zeit. Die Autoindustrie hats erkannt, die IT auch und die Hersteller von Bekleidung haben da auch Bock drauf.
So ist es jetzt nicht sonderlich überraschend, dass auch adidas mit einer eigenen Öko-Linie den Markt betritt. Grün heißt sie und verspricht “Nachhaltigkeit”, “effizienten Einsatz” und “natürliche Ressourcen” . Also alles wie immer. Das besondere diesmal ist eine kleine, aber sehr schöne Kampagne, die für die nötige Aufmerksamkeit sorgen könnte (vorausgesetzt es gibt mehr als ein paar kleine Aktionen zu PR-Zwecken). Guerilla Gardening nennt sich die heimliche Begrünung der urbanen Landschaft. Mir gefällt vor allem der Titel, treibt er doch das absurde “Wording” der Marketingbranche mit den Untergrund-Gärtnern gekonnt auf die Spitze: wenn jetzt schon Gärtnern Guerilla ist, dann ist Kaffee trinken bestimmt bald viral.
Wie auch immer, die Kampagne ist super, bleibt abzuwarten, was es der Marke bringt. Denn Glaubwürdigkeit und sogenannte Corporate Social Responsibility muss man sich mühsam und stetig erarbeiten. Nette Aktionen wie diese sind da sicherlich nur ein Anfang.
Hier der Film dazu. Gefunden bei shape + colour.



Youtube Direktlink

18. März 2008

“Marketing wird demokratischer!”

von Nicolas Kittner

Jochen Thinius -Werber, Denker, Dozent und mein ehemaliger Diplomprüfer- im Interview zum Thema Neuromarkteting:

YouTube Direktlink

13. März 2008

Freelance vs. Festanstellung

von Nicolas Kittner

Normal ist ja so in der Werbung: Agentur, oft GmbH, ein paar dutzend festangestellte Mitarbeiter und bei Bedarf ein paar Freie. Was aber, wenn dieses Modell veraltet ist? Braucht man eigentlich Festangestellte oder funktioniert das System nicht auch genauso gut, wenn man immer wieder auf eine Netzwerk aus freien Mitarbeitern zurückgreift? Oder noch radikaler: Ist eine klassische Firma in einer kreativen Dienstleistungsbranche überhaupt noch zeitgemäß?

Vier Thesen dazu:

1. Ein loses Netzwerk aus Freien ist kreativer

Wenn immer die gleichen Leute in immer dem gleichen Büro beieinander sitzen, lässt es sich nicht vermeiden, dass so etwas wie ein einheitlicher Stil der Arbeit entsteht. Das mag nicht nur schlecht sein, gibt es dem Unternehmen doch ein eigenes Profil. Es kann aber auch zu Langeweile oder Stillstand führen. Mit Sicherheit verhindert es den Blick über den berühmten Tellerrand. Denn auch in der Werbung gilt: Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.

2. Medienneutrale Konzeption gibt es nicht in starren Formationen

Klar ist: jeder preist das an, was er am besten kann. Egal ob Event-, Werbe- oder Internetagenturen. Es ist immer das jeweilige Spezialmedium, das am besten ist. Mit einer unabhängigen, sprich medienneutralen, Beratung hat das ziemlich wenig zu tun. Nimmt man jetzt das Konstrukt eines beratenden Kernteams, das sich je nach Bedarf mit Freelancern verstärkt sieht die Sache anders aus: hier kann man glaubhaft eine medienneutrale Strategie entwickeln, die mit den jeweiligen Spezialisten umgesetzt werden kann. Das ist für den Kunden ein echter Mehrwert und ist gerade beim ständigen Gebrabbel von angeblich integrierten Kampagnen (nein, eine Website zum Spot ist noch nicht integriert) viel wert.

3. Es gibt keine geographische Begrenzung

Ist doch egal, wo wer lebt. Kreative Arbeit funktioniert auch, wenn man nicht im gleichen Raum sitzt. VoIP macht fast kostenlose Telefonate oder Videokonferenzen möglich, neue Tools im Internet ermöglichen gleichzeitiges Arbeiten am selben Dokument. Und wenn man sich mal treffen muss, fliegt man halt hin. Der Vorteil ist, dass man nicht mehr darauf angewiesen ist, dass die guten Kreativen ihren Wohnort wechseln, wenn sie nicht zufällig schon in der gleichen Stadt leben. Das Kapital der kreativen Wirtschaft sind exzellente Mitarbeiter - und die gibt es eben in Hamburg und Berlin genauso wie in Hongkong oder Melbourne. Hinzu kommt, dass unterschiedliche Wohnorte und Arbeitsumgebungen unterschiedliche Eindrücke und somit neue Ideen und Herangehensweisen fördern.

4. Die Fixkosten sind gering

Braucht man wohl kaum zu erklären. Wenig festes Personal = geringe fixe Kosten. Dafür sind die variablen Kosten für Freelancer natürlich auch recht hoch. Ich sag mal: untentschieden.

Sowohl in der regelmäßigen Arbeit eines Unternehmens als auch bei temporären Projekten habe ich mit dem Modell des Freelance-Netzwerk sehr gute Erfahrungen gemacht. Natürlich ist die Voraussetzung für das Gelingen eines Projektes die konstruktive Zusammenarbeit. Aber meist kennen sich Auftraggeber und Freelancer untereinander bereits länger und wissen somit auch, worauf sie sich einlassen. Interessanterweise ist das innovativste Unternehmen, das ich in dieser Hinsicht kenne, keine Kreativagentur, sonder eine Unternehmensberatung, die sich auf dem ziemlich klassischen Feld des Personalmarktes tummelt.
Und somit reihe ich mich freudig ein in die Reihe derer, die schreien: “Die klassische Agentur ist tot!”

25. November 2007

Ein paar Zahlen zu Word-of-Mouth-Marketing

von Nicolas Kittner

Erwartete Ausgaben für Word-of-Mouth-Marketing in den USA für 2007: 1 Milliarde Dollar.

WoM-Marketing ist der am schnellsten wachsende Sektor im US-Marketing. Für 2011 werden Ausgaben in Höhe von 3,7 Milliarden Dollar erwartet.
Gesamte Marketingausgaben in den USA: 254 Milliarden Dollar.

78 Prozent der Konsumenten sehen Empfehlungen anderer Konsumenten als vertrauenswürdig an, gegenüber 63 Prozent bei Zeitungsanzeigen und 18 Prozent bei Textanzeigen auf Mobiltelefonen.

Via 

21. November 2007

Integriert und medienneutral: Blödsinn aus der Werbewelt

von Nicolas Kittner

Agenturen rühmen sich zumeist damit, ihre Kampagnen sowohl medienneutral als auch integriert zu konzipieren und umzusetzen. Das ist – in den allermeisten Fällen – jedoch Blödsinn.

Integriert:

Eine integrierte Kampagne funktioniert mit einer Leitidee auf möglichst vielen Kanälen gleichzeitig. Das bedeutet zum Beispiel, dass es zum TV-Spot eine Printkampagne, eine Website, ein Viral, vielleicht noch ein Event gibt und im besten Fall begleitende PR gibt. Die Realität sieht meistens leider anders aus: Mit etwas Glück gibt es neben dem Spot noch einen Kampagnen-Website, andere Kommunikationsinstrumente (allen voran die PR) werden davon unabhängig eingesetzt. Lediglich das Logo des Unternehmens erinnert daran, dass es sich um dieselbe Marke handelt. Dass sich Agenturen regelmäßig mit ihren angeblich integrierten Kampagnen rühmen, führt weniger zu Glaubwürdigkeit als vielmehr zu einer Inflation des Begriffs. Und bei einer Inflation verliert das Objekt ja bekanntlich seinen Wert. So ist es kaum verwunderlich, dass die integrierte Kampagne nur ein weiteres Wort auf der Bullshit-Bingo-Liste geworden ist.

Medienneutral:

Medienneutrale Konzeption gibt es nicht. Agenturen decken immer nur eine Reihe von Disziplinen ab, selbst die großen Netzwerke, die zwar für jede Disziplin eigene Agenturen haben, denken in den immergleichen Wegen und Kategorien. Und die sind unter anderem: Below- und Above the Line, Klassik, Online, Event, Dialog (oder das was als Dialog verkauft wird). Medienneutrale Konzeption aber bedeutet, an ein Problem heranzugehen, ohne vorher eine Route, sprich spezielle Medien, im Kopf zu haben. Kann aber nicht funktionieren, da man entweder nur spezielle Kanäle bedient – dann ist es kaufmännischer Blödsinn, genau die Disziplin anzubieten, die man nicht abdeckt. Oder man hat für unzählige Disziplinen Spezialagenturen – dann ist die Auswahl zwar groß, aber ein Ausbrechen aus den gelernten Strukturen findet trotzdem nicht statt. Medienneutral konzipieren kann also nur, wer erstens nicht auf spezielle Disziplinen festgelegt ist, und wer zweitens bei jedem Projekt versucht, eine individuelle und somit neue Lösung für das Problem zu finden. Das Denken in Disziplinen und Kanälen steht dabei immer Weg.

Und auf einmal hat sich auch die Problematik mit der integrierten Kampagne erledigt: denn der wirklich medienneutrale Ansatz nutzt immer unterschiedliche Medien für seine Zwecke und ist damit per se integriert.

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